Quantcast
Channel: Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband: Letzte News
Viewing all articles
Browse latest Browse all 229

HRK-Jahrestagung des Projekts „nexus – Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“

$
0
0
Zum Hintergrund der Tagung Die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) unterstützt mit dem Projekt „nexus – Übergänge gestalten, Studienerfolg verbessern“ die deutschen Hochschulen bei der weiteren Umsetzung der europäischen Studienreform und wird dafür vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert. Die Schwerpunkte des Projekts liegen in der Optimierung der Studieneingangsphase und der Förderung sowohl der Mobilität während des Studiums als auch der Übergänge in das Beschäftigungssystem. Nach wie vor sei die Lehre oftmals zu stark an Wissensvermittlung ausgerichtet – so lautete ein Fazit der Runden Tische des HRK-Projekts nexus auf ihrer letzten gemeinsamen Wintertagung in Berlin. Die Expertinnen und Experten setzten sich mit der Kritik am teilweise inflationär gebrauchten Kompetenzbegriff auseinander und forderten, dass die Kompetenzorientierung in den Hochschulen nicht nur in Modulhandbüchern, sondern auch im Alltag zum Beispiel im „forschenden Lernen“ gelebt werden müsse, weil sie den Anspruch auf studierendenorientierte Innovationen in der Lehre am deutlichsten zum Ausdruck bringe. Dazu liefert der 2017 von HRK und KMK in einer überarbeiteten Fassung verabschiedete Hochschulqualifikationsrahmen (HQR) wichtige Impulse. Perspektiven auf die Umsetzung der Kompetenzorientierung in den Hochschulen Die Jahrestagung des Projekts nexus zog in Zusammenarbeit mit der HU zu Berlin eine Zwischenbilanz der institutionellen Umsetzung der Kompetenz- und Lernergebnisorientierung in den Hochschulen. In der Begrüßung durch Prof. Dr. Eva Ines Obergfell, Vizepräsidentin für Lehre und Studium der HU zu Berlin, wurde deutlich, welche Chance sich für eine neue Lehr- und Lernkultur ergibt. Kompetenzorientierung sei ein Kernthema der Bologna-Reform. Der hochschuldidaktische Paradigmenwechsel („shift from teaching to learning“) gelte als einer der wichtigsten inhaltlichen Zielsetzungen der Europäischen Studienreform.  Durch Kompetenzorientierung solle die Lehre verbessert, die Vergleichbarkeit internationaler Abschlüsse und Studienleistungen sichergestellt und die Absolventinnen und Absolventen „fit“ für den Arbeitsmarkt gemacht werden. In Anbetracht dieser hohen Erwartungen verwundere es nicht, dass die Kritik an Bologna und der Kompetenzorientierung weitreichend ausfiel: Kompetenzorientierung würde die Verschulung des Studiums beflügeln; der Fokus auf Kompetenzerwerb anstelle von Wissen führe zur Verflachung des Studiums. Mit der formalen Einführung kompetenzorientierter Bachelor- und Masterprogramme seien nach Einschätzung Obergfells wichtige Meilensteine erreicht und gleichzeitig liege die wesentliche Arbeit der kompetenzorientierten Ausgestaltung neuer Studiengänge vor den Hochschul-Verantwortlichen. Nach Obergfells Begrüßung folgten vor der intensiven Podiumsdiskussion weitere Impulse. Prof. Dr. phil. Michael Kämper-van den Boogart (HU zu Berlin) zog dabei die Kritik zur Kompetenzorientierung zusammen und erklärte die Gründe, warum Kompetenzorientierung bei vielen seiner Kolleginnen und Kollegen „keine Prickelgefühle auslöst“.   Auf dem Podium entspann sich die Frage, ob die Kompetenzdebatte nicht eher in den Feuilletons als an den Hochschulen geführt werde. Prof. Dr. Frank Dellmann stellte mit Blick auf seine Hochschule, die FH Münster, fest, dass die Gräben vor zehn Jahren noch deutlich tiefer gewesen seien. Prof. Dr. Andreas Musil, Universität Potsdam, pflichtete ihm bei: „Die Auseinandersetzung mit Kompetenzen hat bei Lehrenden das Bewusstsein dafür wachsen lassen, was Studierende wissen und können sollen.“ Es sei aber klar, dass Kompetenz­orientierung anspruchsvoll sei und entsprechende Ressourcen benötige. Auf die Aussage von BDA-Vertreterin Dr. Irene Seling, dass „es Wissen ohne Kompetenz, aber keine Kompetenz ohne Wissen gibt“, konnten sich alle einigen. Kontrovers diskutiert wurde, ob das Studium ‚entwissenschaftlicht‘ werde. „Erkenntnisgewinn fällt der Arbeitsmarktfähigkeit zum Opfer“, kritisierte fzs-Vertreterin Nathalie Schäfer. Die Frage, ob und wie sich das Studium an den Ansprüchen des Arbeitsmarktes orientieren sollte, wurde dann auch in den Foren am Nachmittag des ersten Konferenztages diskutiert.  Am zweiten Veranstaltungstag diskutierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen der nexusCAMPs weitere Themen oder vertiefen die Diskussionen des Vortags: In den 18 Sessions wurden von Digitalisierung über Hochschulsport bis zum Mut zur Theorie vielfältige Aspekte der Kompetenz­orientierung aufgegriffen.  Kompetenzorientierung im und durch den Hochschulsport Dass der Hochschulsport die Bildungslandschaft bereichert, wurde am zweiten Tag innerhalb des nexusCAMPs und in den verschiedenen Diskussionen deutlich. Verschiedene Beispiele guter Praxis aus dem Hochschulsport machten deutlich, wie der Hochschulsport einen perspektivreichen Beitrag zum Erwerb von überfachlichen Schlüsselkompetenzen leisten kann. Das sich verändernde Bildungsverständnis der Hochschulen  nach Bologna  und nicht zuletzt die dynamische Entwicklung in der Gesundheitsförderung an Hochschulen zeigen trotz heterogener Rahmenbedingungen neue Perspektiven und Möglichkeiten für den Hochschulsport auf. Nicht zuletzt innerhalb des adh-Seminars „Schlüsselqualifikationen im und durch den Hochschulsport“ , welches im Dezember in Hamburg stattfand, wurde dies verdeutlicht.    Weitere Informationen zur nexus-Jahrestagung finden Sie in der Tagungszeitung.

Viewing all articles
Browse latest Browse all 229